Die wichtigsten Ziele jedes Züchters sind gesunde, gut sozialisierte dem Standard entsprechende Kitten großzuziehen und gemeinsam mit anderen Züchtern und Vereinen die Rasse der Sibirischen Katze / Neva Masquarade und ihre genetische Vielfalt zu erhalten sowie weiterzuentwickeln.
Seit 2022 arbeiten wir als erste Cattery Sibirischer Katzen in Deutschland am „Altai-Programm“. Da wir viele Fragen rund um „DBE“ erhalten, haben wir ein Merkblatt entwickelt, das Liebhabern und auch interessierten Züchtern einen kleinen Einblick gibt.
Erweiterte Fachinformationen finden Sie ebenfalls auf dieser Seite.
Informationen DBE Dominant Blue Eyes (ALTAI) Programm
(Für Liebhaber und Züchter)
Dieses Merkblatt informiert über blauäugige Katzen (nicht im Zusammenhang mit weißer Fellfarbe, Bicolour oder Colourpoint), die das Dominant-Blue-Eye-Gen tragen bzw. zeigen.
Noch ist kein DNA-Test für das/die betroffene(n) Gen(e) verfügbar.
Es sind in unterschiedlichen Regionen der Welt mehrere „DBE“-Mutationen bei farbigen Katzen entstanden, wie z.B. „Altai DBE“ aber auch „Barnaul DBE“, „Australian DBE“ oder „Ojos Azules“ usw. Ob bei sibirischen Katzen eines dieser Gene oder eine neue Mutation für dominant blaue Augen verantwortlich ist, konnte noch nicht geklärt werden.
Was sind eigentlich Mutationen und wie entstehen sie? Genmutationen treten in der Regel aus zwei Gründen auf: externe oder interne Einflüsse. Externe Einflüsse können Substanzen sein, die Mutationen verursachen können, wie Chemikalien, Strahlung oder Viren etc. Interne Einflüsse sind Status des Immunsystems, des Nervensystems, Stress-Faktoren etc.
Spontane Mutationen in einer Cattery (geschütztes und gesundes Umfeld) sind so gut wie ausgeschlossen.
In freilebenden Katzenpopulationen sind jedoch immer wieder einmal spontane Mutationen entstanden. Viele Katzenrassen oder ergänzende Merkmale sind durch Einkreuzung neu entstanden, z.B. das Curly Gen bei Selkirk Rex oder Marbled-Muster bei der Bengal Katze etc.
Genauso ist es mit dem DBE-Gen der Altai-Katze geschehen. Die ersten blauäugigen Katzen wurden in den 90er Jahren bei streunenden Katzen in Kasachstan in der Altai Region entdeckt. Weltweit arbeiten Züchter seit mehreren Jahren mit dem Dominant Blue Eye Programm, wie BKH, BLH, DLH, Main Coon. In Europa gibt es bisher nur eine Handvoll Züchter Sibirischer Katzen, die am DBE-Programm mitwirken, z.B. die Cattery „the Fabulous“ mit Raymonde Harland und zukünftig „Vom Liebeshof“ mit Christopher Liebe. Die erste Verpaarung von einem aus Russland stammenden DBE-Kater mit Sibirischen Katzen hat in Deutschland in der Cattery „Eremitage Palace“ stattgefunden.
Die erste Altai-Katze mit dem nach ihrer Heimat benannten Gen, war im Grenzgebiet von Kasachstan und Sibirien zuhause. Also dem Ursprungsort der Sibirische Katze.
Ein Merkmal einer Katze mit dominant blauen Augen ist zumindest eine winzige weiße Markierung, meist an der Schwanzspitze, aber es können auch ein weißes Medaillon, weiße Hinterpfoten oder eine weiße Blesse sein, man nennt es auch locket. Auch größere Weißanteile sind möglich. Bisher wurden keine solid/einfarbigen Sibirischen Katzen mit DBE gezüchtet.
Hunter Great Joy F4 Generation und seine Tochter
WICHTIG! Es darf keine Verpaarung von zwei Katzen mit dominant blauen oder odd eyed Augen erfolgen. Weil das Gen für dominant blaue Augen wahrscheinlich eine Mutation am Gen für weißes Fell ist, besteht das Risiko, dass bei solch einer Verpaarung von zwei blauäugigen Katzen homozygote (reinerbige) Kätzchen geboren werden, die von Geburt an taub sein können. Wir kennen dies Phänomen auch bei der Verpaarung anderer weißer Katzen. Ausschließlich Verpaarungen von blauäugigen mit gelb-/grünäugigen Sibirischen Katzen sind zulässig, um gesunde Nachkommen mit blauen oder odd eyed Augen in einem Wurf zu erhalten. Weil das DBE-Gen unvollständig dominant ist, gibt es das Phänomen der latenten DBE Katzen, die das Gen haben und vererben, aber keine blauen Augen zeigen. Latente dürfen ebenfalls nicht mit blauäugigen verpaart werden.
Private Liebhaber/Käufer von Katzen mit dominant blauen Augen müssen sorgfältigst ausgesucht werden. Diese Katzen für Liebhaber dürfen keinesfalls in den Freigang vermittelt werden, um unkontrollierte Vermehrung zu verhindern. Alle Katzen mit dem Gen für dominant blaue müssen gechipt werden. Die Kastration hat zum frühestmöglichen Zeitpunkt vor der Geschlechtsreife zu erfolgen. Keine Aushändigung der Stammbäume vor nachweislicher Kastration (Arztrechnung mit Nennung der Chip-Nummer).
Ein wenig Historie:
Das Katzenmagazin „Friend“ (Ausgabe Nr. 8/9 August-September 2004) berichtete, dass die erste Besitzerin einer Altai-Katze Vera Sokolova war, die in Kasachstan lebte. Im Jahr 1995 besaß sie eine schwarze Katze namens Fyodor mit blauen Augen und einer weißen Schwanzspitze, ein Phänotyp, der den damals in Kalifornien entdeckten amerikanischen Ojos Azules ähnelte.
Bis zum Jahr 2030 ist es erlaubt, Altai-Katzen mit Amerikanisch- und Europäisch Kurzhaar, Britisch Kurzhaar, Bengalen, Abessinier, Somali und Sibirern zu kreuzen, um den richtigen Körperbau bzw. Rassestandard zu erreichen. Nach dem 1. Mai 2030 wird die Einkreuzung von Altai-Katzen (RU) verboten.
Loki, unser Nachwuchskater der F5 Generation
Wir hoffen, dass dies Merkblatt erste Einblicke in das Altai-Programm bringt und freuen uns über Eure Anregungen und Feedback.
©Copyright: Anja Gutscheck, Eremitage Palace 2023
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Die folgenden Fach-Informationen sind im Original in englischer Sprache auf folgender Homepage veröffentlicht: http://messybeast.com/blue-eye-breeds.htm
Mit freundlicher Genehmigung von Sarah Hartwell, mit der wir unsere Zuchterfahrung/-ergebnisse teilen:
BLAUÄUGIGE RASSEN / DOMINANTES BLAUES AUGE (DBE)
Copyright 2016-2023, Sarah Hartwell
Dieser Artikel beschreibt blauäugige Katzen in anderen Farben als Weiß, Bicolour oder Colourpoint (Siamesisches Muster). Einige der russischen Rassen haben unterschiedliche Schreibweisen, wenn der Rasse- oder Katzenname in das lateinische Alphabet übersetzt wird. Diese Informationen werden aktualisiert, sobald mehr über die Auswirkungen des Gens bekannt wird. Derzeit gibt es keine DNA-Tests für die betroffenen Gene.
Blauäugige nicht-weiße Katzen wurden im Abstand von fast 20 Jahren und in fast diametral entgegengesetzten Regionen der Welt entdeckt: die kalifornischen Ojos Azules und die kasachischen Altay Blue-Eyes. In beiden Fällen zeigte sich bei der Auskreuzung, dass die blauäugigen Gene gegenüber den gewöhnlichen gelben, kupferfarbenen oder grünen Farben dominant waren. In beiden Fällen gibt es zumindest eine winzige weiße Markierung, meist an der Schwanzspitze, aber es kann auch ein weißes Medaillon, weiße Hinterpfoten oder ein weißer Fleck im Gesicht sein. Aufgrund der unvollständigen Penetranz des Gens reicht die Größe der weißen Markierung von wenigen Haaren bis zu einem großen weißen Fleck (bei Homozygoten).
Derzeit geht man davon aus – obwohl die DNA-Analyse noch nicht abgeschlossen ist -, dass das Altai-Blauaugen-Gen ein Allel des Weißflecken-Gens ist und dass es im Vergleich zum üblichen Weißflecken-Gen, das die bekannte Zweifarbigkeit verursacht, am „schwächsten“ ist und möglicherweise auch mit dem Weißflecken-Gen interagiert. Gene enthalten Proteine, und jede Veränderung eines Proteins kann andere Auswirkungen haben. Im Jahr 2023 isolierte Marie Abitbol Mutationen auf einem Chromosom für 2 der DBE-Linien (Roxi und Seymour); diese Mutationen befinden sich nicht in genau demselben Bereich. Bei einer 3. Linie von DBE-Katzen ist das Gen völlig anders. Aus diesem Grund sollten die verschiedenen Mutationen nicht miteinander gekreuzt werden.
Der erste moderne Versuch, eine blauäugige Rasse zu züchten, deren Augenfarbe nicht von einem hohen Weißanteil oder weißem Gesicht abhängt, fand 1984 in den USA statt. Es handelte sich um die Ojos Azules, die mit den modernen DBE-Rassen nicht verwandt ist.
ALTAI / ALTAY
Olga Volynska war die erste, die blauäugige Katzen in einer Fabrik entdeckte, aber ihr Bericht wurde weitgehend ignoriert, weil die gängige Meinung besagte, dass blauäugige farbige Katzen nicht existieren könnten. Ein paar Jahre später wurde in einer TICA-Zeitschrift über die Ojos Azules berichtet.
Lyubov Borisovna Zikeeva aus Ust-Kamenogorsk bemerkte die blauäugigen Katzen auf der Straße und beschloss, mehr darüber herauszufinden. Die erste Ust-Kamenogorsk-Altaikatze war eine gewöhnliche halblanghaarige Hauskatze mit weißen Abzeichen, deren rechtes Auge blau und deren linkes Auge gelb-grün war. Wenn die Ojos Azules aufgrund der Augenfarbe und der kleinen weißen Abzeichen als neue Rasse anerkannt werden konnten, dann auch die Altay! Das Katzenmagazin „Friend“ (Ausgabe Nr. 8/9 August-September 2004) berichtet, dass die erste Besitzerin einer Altai-Katze Vera Sokolova war, die in der Stadt Ust-Kamenogorsk in Kasachstan lebte.
Im Jahr 1995 besaß sie eine schwarze Katze namens Fyodor mit blauen Augen und einer weißen Schwanzspitze, ein Phänotyp, der den in Kalifornien entdeckten amerikanischen Ojos Azules ähnelte.
Nach einem Gespräch mit Fyodors Besitzerin begann Lyubov Zikeeva mit der Entwicklung der blauäugigen Altay-Rasse, die seit über zwanzig Jahren besteht und bis heute andauert. Obwohl Fyodor sich viele Male mit nicht verwandten Weibchen verpaarte, zeugte er nur selten blauäugige Kätzchen, es sei denn, seine Partnerinnen hatten das Gen für weiße Flecken. Nach vielen erfolglosen Verpaarungen wurde Lyubov Zikeeva schließlich mit der Geburt einer blauäugigen Katze namens Ariel belohnt, die als Stammvater aller lebenden Altai-Katzen gilt. Nachdem sie ein blauäugiges Kätzchen gezüchtet hatte, verpaarte Lyubov Zikeeva blauäugig mit blauäugig in der Absicht, einen rein blauäugigen Wurf zu erhalten. Sie entdeckte sofort, dass Homozygote (2 Kopien des blauäugigen Gens) lebensfähig waren (im Gegensatz zu homozygoten Ojos Azules), sie hatten einen höheren Weißanteil als ihre Eltern, waren aber meistens taub. Das Wissen, dass dieses neue Gen nicht tödlich war, bedeutete, dass die Altai ein realistisches Zuchtpotenzial hatten.
Das Gen erwies sich als dominant mit unvollständiger Penetranz. Kätzchen mit einem blauen und einem grün-gelben Auge sind Heterozygoten und sollten unter dem Gesichtspunkt der Taubheit in der Zucht verwendet werden, während Homozygoten mit zwei blauen Augen nicht verwendet werden sollten. Zur Fixierung der Merkmale wurde über Generationen hinweg Linienzucht betrieben, aber in der dritten Generation war eine Kreuzung mit grünäugigen Europäisch Kurzhaar erforderlich, um eine Inzuchtdepression zu vermeiden. Eine weitere Besonderheit ist, dass einige Katzen das DBE-Gen besitzen, aber keine blauen Augen haben. Diese Katzen sind als Latents bekannt und können blauäugige Nachkommen hervorbringen werden, während Homozygoten mit zwei blauen Augen nicht verpaart werden sollten. Zur Fixierung der Merkmale wird über Generationen hinweg Linienzucht betrieben, aber in der dritten Generation ist eine Kreuzung mit grünäugigen Europäisch Kurzhaar erforderlich, um eine Inzuchtdepression zu vermeiden.
Zu ihren frühen Altai-Katzen gehörten Roxy/Roksi Darlin (gestromt mit weißen Hinterpfoten und weißer Kehle); Grand Yegan (gestromt, weiße Wangen und Kinn); Ekatarina (gestromt mit weißen Hinterpfoten und weißer Kehle); Nils (gestromt, weiße Pfoten, Schnauze und Kehle) und Ellie Darlin (blauäugig, schwarzes Smokingmuster). Das erste (und möglicherweise letzte) blauäugige Kätzchen von Fyodor war eine schwarz-weiße Katze namens Pani Darlin, die 1999 von einer grünäugigen weißen Exotic-Shorthair-Katze, Deya Darlin, geboren wurde, die genauso alt war wie Fyodor. Pani zeugte eine schwarz-weiße Katze mit blauen Augen, Ariel Darlin (geboren 2001), die zur berühmtesten Vorfahrin der Altai-Katzenrasse wurde.
Im Jahr 2016 gab es nur wenige Züchter, die mit der Altai-Rasse arbeiteten, obwohl es viele gab, die mit dem Altai-Gen arbeiteten, das in westeuropäische Rassen eingeführt wurde. Eine Altai-Züchterin ist die Tierärztin Elena Lobasova (Murmansk, Russische Föderation), die andere ist Anna Kalinichenko (Zaporozhye, Ukraine). Die Cattery „Wonderful Aquamarine“ (Grin L.V. und Kalinichenko A.O., Ukraine) begann 2016 im Rahmen der WCF-Registrierung mit der Zucht von Altai-Katzen. Ihre Wonderful Aquamarine-Kater im Jahr 2017 waren Efimenty Veles Darlin (silber getupft mit blauen und grünen verschiedenfarbigen Augen) und Sonny Sweet Dreams of Wonderful Aquamarine (blau-äugig-rot). Eine auf der Website gezeigte Kätzin ist Missy Nikital (blauäugig, klassisch gestromt, mit Smokingmuster). Efimenty Veles Darlin wurde von Lyubov Zikeeva gezüchtet und ist ein direkter Nachkomme von Fyodor, Deya, Pani, Ariel Darlin und anderen Katzen aus dem Altai-Zuchtprogramm aus den gleichen Jahren.
Roxy Darlin ist auch ein Vorfahre der Altai-Rasse, aber er ist berühmter für die Gründung der Topaz-Rasse in der Cattery Nikita™l in der Ukraine. Roxy‘s Stammbaum ist ein Rätsel. Die übrigen Altai-Katzen von Lyubov Zikeeva wurden an verschiedene Züchter verkauft und jede Spur von ihnen scheint verloren gegangen zu sein, zusammen mit ihren Stammbäumen.
ZUCHT UND RASSESTANDARD
Es ist zu unterlassen, zwei blauäugige oder odd-eyed Altai-Katzen zu kreuzen, da dies zu tauben Katzen mit einem hohen Weißanteil im Fell führen kann. Blauäugige Altay sollten mit nicht-blauäugigen Altai-Varianten verpaart werden, vorzugsweise mit grünäugigen Varianten. So erhält man kräftige und gesunde Nachkommen und eine Mischung aus blauäugigen, odd-eyed und grünäugigen Nachkommen. Im Gegensatz zu den amerikanischen Ojos Azules haben Altai-Katzen keine groben körperlichen Deformationen, die mit der Mutation verbunden sind. Zusammen mit der ukrainischen Topaz-Rasse werden sie von Engländern fälschlicherweise „Russian Ojos Azules“ genannt. Altai Blue-Eyed wurden schon früh zusammen mit der Topaz-Rasse verwendet, die zwei verschiedene Linien blauäugiger Katzen vereint, sich aber durch die weiße Zeichnung und manchmal durch schwarz-rotes Fell unterscheidet.
Im Altai Zuchtprogramm können Katzen mit hellblauen Augen oder die verschiedenfarbigen Augen mit nicht-weißen Katzen verpaart werden. Der Rassencode lautet ALT und wurde 1999 von der Kommission des SFF in das Register der neuen Rassen und Katzenfarben aufgenommen. In diesem Jahr wurde ein Standardentwurf für die Altai Blue-Eyed (auch kurz ABE genannt) erstellt und registriert. Dieser alte Standard verlangte einen abgerundeten, keilförmigen Kopf, nicht sehr ausgeprägte Wangen, eine gerade Nase, einen glatten Übergang zur Stirn ohne Einbuchtung (der Standard von 2018 verlangt einen deutlichen Stopp), kräftige Kiefer und ein abgerundetes Kinn. Die Augen sind rund und mittelgroß, leicht schräg eingesetzt und blau oder odd-eyed. Die Ohren sind klein mit leicht abgerundeten Spitzen, etwas größer als breit am Ansatz (der Standard 2018 verlangt große Ohren, sehr breit am Ansatz). Der Körper ist rechteckig, mittelgroß, stark, flexibel und muskulös. Die Beine sind mittellang, und die Pfoten sind rund. Die Farben sind einfarbig, gestromt oder schildpatt mit oder ohne Weiß, und es gibt eine charakteristische weiße Schwanzspitze, die bis zu einem Drittel der Länge des Schwanzes reichen kann. Die blauäugigen Altai ohne Weiß sind die begehrtesten. Das Fell ist kurz, dicht, glänzend und elastisch mit einer gut entwickelten Unterwolle.
Die experimentelle Rasse wurde in Nicht-Wettkampfklassen oder als Haustiere ausgestellt. Die Züchter empfanden dies als unfair, da einige Altai-Stammbäume nun 5 oder 6 Generationen Altai-zu-Altai-Zucht aufweisen und erhalten und registriert sind, während Haustiere Mischlinge sein können. 2018 wurde ein WCF-Standard für den Altai erstellt (Anna Kalinichenko), um Altai als eigenständige Rasse zu fördern und ihn von den ukrainischen Topaz und Celestial British abzugrenzen. Es handelt sich um eine mittelgroße bis große, muskulöse und robuste Katze mit dichtem Fell, leuchtend blauen Augen und ohne Point. Die leuchtend blauen Augen sind weit gesetzt, oval und leicht geneigt – ihre äußeren Ecken befinden sich oberhalb des äußeren Ohransatzes. Die Augenfarbe sollte satt, lebhaft und einheitlich blau, blaugrün oder grün sein, oder ungerade Augenfarbe mit gutem Kontrast zwischen den beiden Augenfarben. Jede Augenfarbe ist erlaubt, aber blaue und grüne Farben werden für Katzen in Ausstellungsqualität bevorzugt. Strabismus (Schielen) ist ein disqualifizierender Fehler.
Der Kopf ist rund (ein modifizierter Keil, bei dem die Breite fast gleich der Länge ist), die Schnauze ist ziemlich kurz, das Kinn ist kräftig, die Schnurrhaarkissen und die Wangenknochen sind ausgeprägt. Die Ohren sind groß, sehr breit an der Basis und tief angesetzt mit büschelartigen Spitzen und Ohrmuscheln. Die Stirn ist gerundet und das Profil hat einen deutlichen Stopp. Der Hals ist lang, kräftig und muskulös und steht im richtigen Verhältnis zu Kopf und Körper. Der Körper ist mittellang, mit kräftigen Knochen und kompakt mit breiter Brust. Kater sind größer als Katzen. Die Gliedmaßen sind kräftig, mittellang und schlank (nicht klobig), wobei die Hinterbeine etwas länger als die Vorderbeine sind. Die Pfoten sind oval; Polydaktylie ist nicht erlaubt. Der Schwanz ist mittellang (lange Schwänze sind auch erlaubt, aber keine kurzen, geknickten oder gewellten Schwänze) und gut behaart. Das Fell ist besonders dicht am Rücken, an den Beinen, am Fang, an den Wangen und Ohren, an den Seiten und an der Rute, und es darf keine Anzeichen von Kahlheit aufweisen. Das Fell kann kurz oder halblang sein. Alle Farben sind erlaubt, einschließlich Bicolour, obwohl Katzen mit so wenig Weiß wie möglich bevorzugt werden. Einfarbig weiß und colourpoint sind nicht erlaubt.
Bis 2030 wird es erlaubt sein, Altai-Katzen mit Amerikanisch und Europäisch Kurzhaar, Britisch Kurzhaar, Bengalen, Abessinier, Somali und Sibirer zu kreuzen, um den korrekten Rassestandard zu erreichen, aber nach dem 1. Mai 2030 werden Kreuzungen verboten und nur noch Altai-zu-Altai-Paarungen erlaubt sein. Die Verpaarung zweier blauäugiger oder odd-eye Altai-Katzen ist jedoch nicht erlaubt, da dies bei Katzen, die homozygot für dieses dominante Gen sind, zu Taubheit und weißem Fell führen kann. Was die Taubheit betrifft, so birgt das Altai-Gen ähnliche Risiken wie „blue-eyed white“ und „blue-eyed high-white bicolour“, da das Fehlen der Melanozyten die Entwicklung des Innenohrs und der Augenfarbe beeinflusst. Blau-/odd-eyed Altai dürfen nur mit nicht-blauäugigen Altai (vorzugsweise grünäugig) verpaart werden, um Würfe mit einer Mischung aus blauäugigen, odd-eye und grünäugigen Tieren zu erhalten.
Altai-Katzen sind freundlich und passen sich gut an ihre Umgebung an. Sie sind aktiv, energiegeladen, gesellig und anhänglich und interessieren sich für alles, was um sie herum geschieht. Sie brauchen nicht übermäßig viel Platz und kommen gut mit anderen Tieren aus. Sie benötigen keine besondere Pflege oder Aufmerksamkeit, die über die normale Pflege einer Kurzhaarkatze hinausgeht.